GEMEINDEN  OBERRIET / RÜTHI / EICHBERG


Suchtprävention "allesKLAR"
Im Jahr 2000 traf sich auf Initiative der Oberstufenschule und der Gemeinderäte von Oberriet und Rüthi erstmals eine Gruppe von Behördenvertretern, Oberstufenlehrern und Lehrmeistern aus Industrie und Gewerbe. Der bei Jugendlichen immer früher beginnende Konsum von Zigaretten, Alkohol und Cannabis und die herrschende Verunsicherung bei den Eltern hatte viele aufgerüttelt und veranlasst, Gegensteuer zu geben. Unter Begleitung des ZEPRA Altstätten wurde versucht, die Missstände aufzugliedern und eine Standortbestimmung vorzunehmen.

Aus dieser ersten Initialzündung heraus entstand die Suchtpräventionsgruppe "allesKLAR". Verschiedene Projekte sind seitdem in den Standortgemeinden Oberriet, Rüthi, und später auch Eichberg, angepackt worden. "allesKLAR" bekämpft den Alkoholausschank an Jugendliche unter der gesetzlichen Altersgrenze in Restaurants, Detailhandel oder an Festen und versuchte Vereine, Wirte und das Verkaufspersonal für die Problematik zu sensibilisieren. Mit Hilfe einer gross angelegten Umfrage bei Oberstufenschülern und deren Eltern gelang es, konkret aufzuzeigen, wie sich die Altersgrenze der Erstkonsumierer in den letzten Jahren nach unten verschoben hat und wie schwer es den Erziehungsverantwortlichen fällt, klare Grenzen zu setzen. Eine weitere Aktion hatte das Verhalten der Jugendlichen im Strassenverkehr zum Thema. Beim eindrücklichen Vortrag von Irina Prekop im März 2005 wurde klar, dass erfolgreiche Prävention schon mit der Erziehung von Kleinkindern beginnt. "Von der Liebe die Halt gibt" lautet der Leitsatz der bekannten Autorin.

Anlass für Vereine
Unter diesem Projektnahmen findet seit 2010 erfolgreich (bis zu 200 Teilnehmerinnen) jährlich ein Weiterbildungstag für Vereinsfunktionäre von Kindern und Jugendlichen der Gemeinden Eichberg, Rüthi und Oberriet statt. „allesKLAR" konnte dazu als erstes Frau Maura Graglia, St. Gallen, gewinnen. Diese war viele Jahre mit grossem Erfolg als Coach und Trainerin im Frauenhandball tätig. Heute unterrichtet die ausgebildete Sportpsychologin im Sportgymnasium Frauenfeld. Sie betreut als Mentaltrainerin und Coach auch Spitzensportler und ist zudem als Buchautorin tätig (weitere Infos unter: www.mg-seminare.ch). Der Kurs wird sich jeweils unter anderem mit der Förderung der mentalen Stärke und dem Managen von Emotionen befassen. Ziel ist es, den Vereinsleitern/innen bei der sehr wertvollen und geschätzten Jugendarbeit unterstützen. "allesKLAR" geht davon aus, dass alle Kinder und Jugendlichen, welche in einem Verein gut gefördert werden, weniger suchtgefährdet sind.

Nebst den  3 Startprojekten "gut drauf sein wenns zählt" mit Maura Graglia (2010 / 2011 / 2012) konnten bis heute viele weitere Interessante Anlässe mit Vereinsfunktonären durchgeführt werden:

  • 2013: Dankeschön-Anlass für Vereinsfunktionäre mit dem Duo Messer und Gabel
  • 2014: Steffen Kirchner "geh deinen Weg", Nachmittag Schüler / Abend Vereine und Eltern
  • 2015: Jugendliche im Strassenverkehr (ohne Vereine)
  • 2016: Patrick Noack, Olympiaarzt "Fit am Tag X", Abendveranstaltung für Vereine
  • 2017: voraussichtlich Fitnesswahn und Schönheitsideale (Schüler, Eltern und Vereine)


Dieser Anlass wurde im 2013 mit dem Projekt "Eltern in Form" (siehe unten) zusammengeschlossen. Nebst den Vereinsfunktionären werden Eltern und Schüller ebenfalls, zB mittels Podiumsdiskussionen, Projektnachmittag für SchülerInnen etc., in den Anlass integriert.

Alkoholtestkäufe
Im Sommer 2009 wurden von der Suchtberatungsstelle Oberes Rheintal erstmals Alkohol-Testkäufe durchgeführt. „allesKLAR" hat diese aktiv unterstützt. Von 24 getesteten Betrieben haben sich 17 vorbildlich verhalten. Immer wieder werden solche Testkäufe in Zusammenarbeit mit dem blauen Kreuz und der Polizei aufgegleist und ausgewertet.

ElternInForm
Im Jahr 2005 hat „allesKLAR" eine Standortbestimmung vorgenommen. Mit der Erkenntnis, dass Suchtprävention besonders auch im Elternhaus beginnt und Suchtverhalten schon sehr früh gelegt wird, wurde das Projekt „ElternInForm" lanciert. Dieses setzt gezielt bei den Eltern unserer Kinder und Jugendlichen an. Die Eltern sollen dazu gebracht werden, ihre Vorbildfunktion und den eigenen Umgang mit Suchtmitteln zu überdenken. Gleichzeitig erhalten sie Tipps und Informationen zur Erziehungsarbeit. Besonders sollen mit diesen Informationen auch die weniger gut integrierten und damit über deutlich weniger Resourcen verfügenden Eltern erreicht werden.

„allesKLAR" hat mit dem Projekt "ElternInForm" 3 Module für Elternabende entwickelt. Für das Modul I wurde mit lokalen Fachpersonen ein Informationsblock für Eltern von Kindergartenschülern erarbeitet. Dieser dauert ca. 30 Minuten und wird in ordentliche Elternabende (z.B. beim Übertritt von Kindergärtlern in die Schule) eingebettet. An die Eltern von Schüler der 3./4. Klasse richtet sich das Modul II. Aufbauend auf der nationalen Erziehungskampagne „Stark durch Erziehung" werden bei einem Elternabend die Erziehungsverantwortlichen auf wichtige Grundsätze der Erziehungsarbeit hingewiesen. Wichtig ist dabei auch, mit den Erziehern in Diskussion zu kommen. Das Modul III für Eltern von Schülern der 5./6. Klasse bietet den Eltern Hilfe beim Umgang mit den modernen Medien wie Handy, Internet, Chat etc.

Das Projekt Eltern in Form wurde 2013 mit Anlass für Vereine (siehe oben) fusioniert. Jährlich werden nun die Schüler, deren Eltern sowie die Vereinsfunktonäre zu verschiedenen Themen im Zusammenhang mit unserer Jugend sensibilisiert.

Schüler- und Elternumfrage
Im Jahre 2002 hat „allesKLAR" bei allen Oberstufenschülern und den Schülern der 5. und 6. Klassen des Einzugsgebietes eine Umfrage durchgeführt. Befragt wurden damals ebenfalls die Eltern. Die Umfrage wurde mit Hilfe einer Fachstelle ausgewertet und in der Öffentlichkeit kommuniziert. Im 2011 wurde diese Umfrage nochmals durchgeführt und konnte mit derjenigen vom 2002 verglichen werden. Die Schüler und Eltern werden bezüglich Alkohol- und Tabakkonsum, aber auch bezüglich Taschengeld, Ausgang, TV-Konsum, etc. befragt. Die Auswertung wurde wieder mit Hilfe der Schweiz. Fachstelle für Alkohol und andere Drogenprobleme sfa Lausanne vorgenommen und die Ergebnisse an einem spannenden und informativen Infoabend der Öffentlichkeit präsentiert. Wichtig war, dass Schüler und Eltern sich beim Ausfüllen der Umfrage mit dem Thema auseinandersetzen müssen und dies im besten Fall gemeinsam Diskutieren.


Bei all ihren auf Nachhaltigkeit bedachten Projekten hat "allesKLAR" immer versucht, möglichst nahe bei den Leuten zu sein und die Betroffenen einzubinden.

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Kontakt

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Gabriela Hutter
Staatsstrasse 92
9463 Oberriet
Tel. +41 71 763 64 82
Fax +41 71 763 64 86
gabriela.hutter@oberriet.ch

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